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Folge 57: Staupolster im LKW – die korrekte Anwendung

Was sagt der CTU-Code?

Der Einsatz von Staupolstern im Container ist eine gängige Methode und aus dem Repertoire an Sicherungsmethoden nicht mehr wegzudenken.

Der CTU-Code widmet den Staupolstern in der Anlage 7 Anhang 4 ein ganzes Kapitel und bezieht sich ausschließlich auf den Seecontainer, der LKW wird dabei ganz außer Acht gelassen. Es erscheint deshalb angezeigt die Thematik zu beleuchten und die Vorteile und Risiken zu erläutern. Dazu sei auch auf die Folge 48 „Belastung von Staupolstern“ hingewiesen.

Allgemeines

Generell dienen Staupolster dazu, vorhandene Lücken zwischen Ladeeinheiten zu schließen und die resultierenden Beschleunigungskräfte der Ladung ohne Unterbrechung auf die festen Aufbauten des Transportmittels zu übertragen.
Für den Anwendung ist es wichtig zu wissen, dass ein Staupolster auftretende Kräfte nur flächig aufnehmen und übertragen kann.

Zunächst ein paar grundsätzliche Hinweise zum Formschluss, da dies immer wieder in der Verladerschaft unterschiedlich diskutiert wird. Der Begriff Formschluss kommt aus der Verbindungstechnik und bedeutet die feste, nicht frei bewegliche Verbindung zweier Bauteile. In der Ladungssicherung spricht man von Formschluss, wenn die Ladung so gestaut ist, dass keine Lücken zu den tragenden Aufbauten bestehen.

Der Praktiker weiß, dass sich Lücken nicht vermeiden lassen, aber wie groß dürfen sie sein? Deshalb lassen die Regelwerke, abhängig vom Transportmittel, eine gewisse unkritische Lückensumme zu. Beim LKW lässt sich diese mit den folgenden Grafiken darstellen.

Die Abmessungen der Transportmittel in Europa sind auf das Maß der Europalette ausgelegt. Von Formschluss kann gesprochen werden, wenn zwei Europaletten Quer oder drei Längs auf dem LKW gestaut sind.

Die Summe der zulässigen Lücken ergibt sich aus der Differenz der Innenladebreite des Aufbaus, abzüglich 2,40m.


Beispiel: 2,45m – 2,40m = 0,05m = 5cm

Betrachtet man das ganze genauer, dann gibt es je nach Stauweise 3 oder 5 Lücken.

Das bedeutet, dass sich die vorstehende berechnete Lückensumme nochmal auf 3 Lücken = 1,6cm oder
auf 5 Lücken = 1cm, aufteilt.

Das ist alles sehr sportlich und theoretisch, aber grundsätzlich richtig.

Nach hinten lassen die meisten Hersteller von Sattelaufliegern eine Lücke von max. 15cm zu.

Im konkreten Fall sollte das Aufbauzertifikat zu Rate gezogen werden, um genaue Informationen zu erhalten.

Das Hauptproblem stellen jedoch die Ladeeinheiten dar, weil sie in vielen Fällen nicht so gepackt sind, dass sie einen Block auf dem Grundmaß 1,2m x 0,8m bilden. Oft sind sie über- oder unterbaut, haben Lücken zwischen den einzelnen Packstücken oder passen aus anderen Gründen nicht schön formschlüssig in das Transportmittel.

So weichen die Chemiepaletten der CP-Reihe bis auf die CP-2 von den Euromaßen ab. Auch gibt es außer der Europalette eine Vielzahl anderer Varianten, ganz abgesehen von den Sonderpaletten.

Genau in diesen Situationen könnten Staupolster einen Lösungsansatz darstellen. Natürlich sind dabei ein paar Randbedingungen zu beachten.

  1. Staupolster können sich flexibel an unebene Flächen anpassen, jedoch müssen sich diese Flächen statisch verhalten. Wenn eine Ladeeinheit bereits beim Befüllen des Staupolsters nachgibt oder ausweicht, kann es seinen Zweck nicht erfüllen und Ladungsbewegungen nicht verhindern.
  2. Steht für die Beladung ein LKW mit Planenaufbau zur Verfügung, dann können die Staupolster nur zwischen den Ladeeinheiten positioniert werden. Nicht jedoch zwischen Ladung und Plane, weil diese nachgibt. Im Falle eines Kofferaufbaus wäre das unkritisch.
  3. Es muss auch immer darauf geachtet werden, dass Staupolster nicht gegen scharfe Kanten drücken. Auch bei beschädigten Paletten ist äußerste Vorsicht geboten, um eine Beschädigung des Polsters zu vermeiden.
  4. Besonders bei unterbauten Paletten besteht die Gefahr, dass sich das Polster im Laufe des Transportes nach oben aus der Lücke herausarbeitet. Das kann insbesondere dann vorkommen, wenn das Staupolster zu groß bzw. zu hoch ist. Es sollte so bemessen sein, dass es auf keinen Fall höher ist als die Ladeeinheit, an der es anliegt.
  5. Manchmal ist das passende Polster nicht zur Hand. Die Lücke mit zwei Polster die gegeneinander drücken zu füllen ist ein absolutes No-Go.
  6. Ebenso ist es ein No-Go, das Polster so zu positionieren, dass es gegen Sperrbalken, Klemmbretter oder andere Sicherungsmittel drückt. Staupolster gehören immer zwischen die Ladung.

Ein paar Beispiele

Positiv!
Staupolster in einem Kühlkofferaufbau als Lückenfüller zu verwenden ist eine gute Idee. Es muss allerdings daran gedacht werden, dass der Laderaum nicht ganz voll wird.

Was dann? Wie kann die Sicherung nach hinten gelöst werden.

Auch eine mögliche Volumenschwankung bei Temperaturänderungen ist zu berücksichtigen.


Negativ!
Dieses Beispiel ist auf keinen Fall akzeptabel.

Klemmstangen haben gemäß Herstellerangaben eine maximale Blockierkraft von 150daN auf der ganzen Breite. Das wird mit großer Wahrscheinlichkeit nicht reichen.

Ein Staupolster gegen eine Sicherungsstange zu positionieren ist nicht zulässig, weil zur Kraftübertragung immer eine Fläche verfügbar sein muss.

Negativ!
In diesem Fall ist das Transportmittel zwar ein Container, aber der Staupolstereinsatz ist vollkommen unzweckmäßig.

Polster gegen Polster ist nicht zulässig, weil keinerlei Kräftegleichgewicht erreicht wird. Bei Bewegungen weichen die Polster aus. Das große Polster links wird wohl nach einer kurzen Fahrstrecke bereits lose obenauf liegen.

Positiv!
Dieses Staupolster überträgt die Kräfte vollflächig und füllt die Lücke zuverlässig aus.

Positiv!
Dieses Bild zeigt zwar einen Container, aber diese Art der Stauung mit Staupolstern als Lückenfüller könnte auch auf einem Sattelauflieger mit Planenaufbau angewendet werden. Die Staupolster sind zwischen der Ladung positioniert.

Der geneigte Leser kann erkennen, dass unter Beachtung der Randbedingungen das Staupolster im LKW-Bereich durchaus seine Berechtigung hat.
Bleiben Sie dran, die nächsten Folgen mit interessanten Themen kommen.

      Ihr Sigurd Ehringer

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