Folge 13: Türsicherung beim Container

Das Öffnen eines Containers ist für alle immer eine spannende Angelegenheit. Die Kontrollbehörden wissen aus Erfahrung, dass das Öffnen manchmal unangenehme Folgen haben kann.

Um dem vorzubeugen, treffen sie grundsätzlich Vorkehrungen, um die Tür gefahrlos öffnen zu können. Es gibt aus meiner Erfahrung zwei Arten von Verladern.

Die einen erzeugen eine Gefahr für jene die die Türen öffnen, weil sie es nicht besser wissen und die anderen nehmen diese Gefahr bewusst in kauf. Z.B. dann, wenn der Container begast und nicht gekennzeichnet ist. Mein Augenmerk liegt bei der Verladergruppe, die es nicht besser weis, und das will ich ändern.

Wo liegt der Unterschied?

Wenn der Abstand der Ladung zur Tür mehr als 15 cm beträgt, dann muss die Sicherungsmethode (z.B. Lashings) die Ladung gegen die üblichen Transportbelastungen (Seetransport 0,4 g) sichern. Damit ist gleichzeitig die Sicherung gegen Herausfallen gegeben.

Ist der Abstand geringer als 15 cm, dann übernimmt die Tür das Sichern der Ladung gegen die üblichen Transportbelastungen (Seetransport 0,4 g) und es ist lediglich eine Sicherung gegen Herausfallen der Ladung erforderlich.

Sicherungsmethoden

Welche Methoden gibt es nun, um die Ladung zu sichern, wenn der Abstand zur Tür größer als 15 cm ist und dieser Abstand nicht anderweitig reduziert werden kann?

Die klassische Methode ist das Verpallen. Wobei die Kräfte nicht, wie in diesem Beispiel, in die Sicken, sondern in die Eckpfosten eingeleitet werden sollten. Das Festlegen der Querhölzer in den Sicken ist eine unbestimmte Methode, weil es keine zuverlässigen Angaben zu den übertragbaren Kräften gibt.

Falls es für einen spezifischen Fall Tests mit wiederholbaren Ergebnissen gibt, wäre das akzeptabel. Ansonsten diese Methode vermeiden.

Die H-, bzw. Doppel-H-Sicherung war früher eine gängige Methode, weil sie mit laufendem Bandmaterial hergestellt werden konnte.
Allerdings ist die Wirksamkeit heute eher umstritten, weil die korrekte Herstellung schwierig ist und viel Übung erfordert.

Professionell hergestellte Lashings mit bis zu 4-Querbändern sind heute die gängige Methode.
Bei der Variante im Bild lassen sich die Querbänder in der Höhe variabel an die Ladung anpassen.

Sicherung gegen Herausfallen

Für die Sicherung gegen Herausfallen gibt es ebenfalls einige, inzwischen standardisierte Methoden.

Sicherungsplane, kombiniert mit einem flachen Staupolster. Die gekreuzten Bänder verhindern, dass das Staupolster Druck gegen die Tür ausübt.

Das S.A.M.-System besteht aus zwei Staupolstern, die mit einer Plane verbunden sind. Die Außenseiten der Polster können rutschhemmend beschichtet sein, um eine größere Reibkraft zu erhalten. Vor allem bei Kühlcontainern hat sich dieses System bewährt.

Das TyPatch-System ist eine Methode, die sich für gleichförmige und formstabile Ladeeinheiten eignet. Da es sich um ein System handelt, das wie ein Klebeband funktioniert, kommt es darauf an, dass die Anwendungs- und Verarbeitungshinweise des Herstellers besonders beachtet werden. Die Klebeflächen müssen insbesondere staubfrei und trocken sein.

Fazit

Die vorstehenden Beispiele sind nicht endgültig und abschließend, sondern es gibt sicher noch viele unternehmensspezifische Varianten.

Der verantwortliche Stauer muss auf alle Fälle dafür sorgen, dass die allgemeinen Vorgaben des CTU-Code so korrekt und ausreichend umgesetzt werden, dass es bei Kontrollen keine Beanstandungen, Verzögerungen und Bußgelder gibt.

Ihr Sigurd Ehringer

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