Folge 20: Stausack Ladungssicherung – Teil 1
Ladung muss im Container gesichert werden.
Es geht nicht um die Frage âob zu sichern istâ, sondern darum âwie eine Ladung gesichert werden kannâ. Ăber das âWieâ sind sich auch Experten nicht immer einig. Die einen sagen: âist noch nie was passiertâ und die anderen: â um Gottes willen, das kann so nicht funktionierenâ.
Eine von vielen Sicherungsmethoden ist der Einsatz von Staupolstern. Der eine oder andere kennt diese LuftsĂ€ckchen, welche in Paketen und PĂ€ckchen die LeerrĂ€ume ausfĂŒllen und den Inhalt so am Bewegen hindern. Dahinter steckt das gleiche Prinzip wie im Container.
Zum Autor:
In einer Reihe von FachbeitrÀgen aus der Praxis, zu Themen rund um den Container und LKW, erhalten Sie Profiwissen aus erster Hand.
Wie sichert man Ladung korrekt und was sind die Grundlagen der Ladungssicherung?
Erarbeitet und vorgestellt werden sie von Sigurd Ehringer, Inhaber von SE-LogCon:
- VDI-zertifizierter Ausbilder fĂŒr Ladungssicherung
- Fachbuch-Autor
- 8 Jahre Projektmanager
- 12 Jahre bei der Bundeswehr (Kompaniechef)
- 20 Jahre Vertriebserfahrung
- seit 1996 Berater/Ausbilder in der Logistik
- 44 Jahre Ausbilder/Trainer in verschiedenen Bereichen
Folge 20: Stausack Ladungssicherung – Teil 1
Das Regelwerk fĂŒr die Ladungssicherung im Container ist der CTU-Code 2015. In der Anlage 7, Anhang 4 wird der Sicherungsmethode mit Staupolstern ein ganzes Kapitel gewidmet.
Dort heiĂt es, dass Staupolster die Bewegung der Ladung âblockierenâ sollen. Das bedeutet im Umkehrschluss, es handelt sich um eine formschlĂŒssige Sicherungsmethode.
Um die GröĂe des Staupolsters zu ermitteln, sind drei Angaben erforderlich:
- Gewicht der Ladung
- LÀnge, Breite und Höhe der Ladung
- GröĂe der LĂŒcke
Es kann prinzipiell zwischen zwei Bauarten unterschieden werden:
Standard-Bauart nach dem âBrezltĂŒtenâ-Prinzip
Quaderförmige 3D-Staupolster, mit dem gröĂere LĂŒcken kompensiert werden können.
Das Hauptziel muss immer sein, Ladungsbewegungen zu verhindern. Das heiĂt, die Kraft, welche durch Ladungsbewegung entsteht, mit dem Staupolster zu kompensieren.
Im Prinzip können die Ăberlegungen aus verschiedenen Blickwinkeln angegangen werden:
- aus den Abmessungen und dem Gewicht der Ladung in Verbindung mit den zu erwartenden Beschleunigungen, wird die Kraft aus der Ladung und damit die GröĂe des Staupolsters ermittelt oder
- aus der vorhandenen GröĂe des Staupolsters wird das maximal zu sichernde Ladungsgewicht errechnet.
- AbhÀngig von der FlÀche, welche sich aus der Ladung ergibt, wird ein passendes Polster eingesetzt. Eine Berechnung erfolgt in den meisten FÀllen nicht.
In der Praxis wird aus meiner Erfahrung die dritte Variante am hÀufigsten angewendet.
Als Beispiel der klassische FĂŒnfer-Block im Container. Hier gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder ein groĂes Polster oder zwei kleine.
Das GroĂe ist dann zweckmĂ€Ăig, wenn die Ladung im Wesentlichen immer gleich ist.
Die Kleinen sind variabler einzusetzen. Mit der Höhe der Ladeeinheit lĂ€sst sich die PolstergröĂe und die Kraftaufnahme genau bestimmen.
Es ist auch noch wichtig, dass man den Zusammenhang zwischen Druck und FlÀche kennt.
Je gröĂer der Druck und je kleiner die FlĂ€che, desto gröĂer ist die wirkende Kraft. Dieser Zusammenhang ist die hĂ€ufigste Ursache fĂŒr Fehler oder SchĂ€den.
Ziel sollte sein, dass ca. 80% der Staupolster-OberflĂ€che an der Ladung anliegt, weil damit eine optimale KraftĂŒbertragung/Kraftaufnahme möglich ist.
Solche Situationen beinhalten ein erhebliches Risiko fĂŒr die FunktionsfĂ€higkeit des Staupolsters.
Im Falle einer Kontrolle wĂŒrde man den Container erst mal stilllegen und es mĂŒsste nachgebessert werden. Das ist im Regelfall Zeit- und Kostenintensiv.
Der CTU-Code beschreibt das Thema sehr umfassend und theoretisch. Viele Verlader sind damit ĂŒberfordert, weil alle Formeln kompliziert aussehen, es aber bei genauer Betrachtung nicht sind.
Es wird unterschieden zwischen Ladungen, die gleiten/rutschen und solchen, die kippen können, weil sie unterschiedlich hoch sind. Bevor man das Problem von unterschiedlich hohen Ladungen mit der Staupolsterberechnung umstÀndlich löst, ist es vielfach einfacher, die unterschiedliche Höhe, z.B. durch Palettenunterbau, auszugleichen.
Nur einfache Lösungen sind auf Dauer wirksam.
Es kommt natĂŒrlich darauf an, dass keine handwerklichen Fehler gemacht werden, wie z.B. ein Staupolster dort zu positionieren, wo der Container SchĂ€den aufweist und das Polster durchgescheuert werden könnte.
Es ist wichtig zu beachten, dass bei den folgenden Berechnungen gemÀà CTU-Code die Ladungsmasse in Tonnen (to) angegeben wird.
Das Ergebnis wird dann in Deca-Newton (daN) umgerechnet, weil die meisten Verlader damit mehr anfangen können.
Nachfolgend ein paar AuszĂŒge aus dem CTU-Code mit ErlĂ€uterungen.
Die Formel rechts berechnet die Kraft, welche durch eine gleitende/rutschende Ladung entsteht.
Dabei ist zu beachten, dass der Gleitreibbeiwert ”statisch in den meisten FÀllen nicht bekannt ist oder nur geschÀtzt wird. Deswegen wird er mit dem Faktor 0,75 reduziert.
Beim Seetransport kann die senkrechte Beschleunigung Cz beim Stampfen des Schiffes zwischen 0,2g und 1,8g liegen. Das sind also erhebliche Unterschiede.
Die Beschleunigung beim Rollen des Schiffes kann bis zu 0,8g betragen. Das entspricht einem Rollwinkel von 38Âș. Eine Rollperiode zwischen 2-3mal pro Minute ist nicht ungewöhnlich.
FL=1to x 9,81 m/s2 x (0,8 â 0,3 x 0,75 x 0,2g)
FL = 9,81kN x (0,8 â 0,045)
FL = 9,81kN x 0,755 = 7,406kN = 740,6daN
FL =1to x 9,81m/s2 x (0,8 â 0,3 x 0,75 x 1,0g)
FL = 9,81kN x (0,8 â 0,225)
FL = 9,81kN x 0,575 = 5,641kN = 564,1daN
FL =1to x 9,81m/s2 x (0,8 â 0,3 x 0,75 x 1,8g)
FL = 9,81kN x (0,8 â 0,405)
FL = 9,81kN x 0,324 = 3,178kN = 317,8daN
Im ungĂŒnstigsten Fall, bei einer senkrechten Beschleunigung von nur 0,2g, ist die Kraft aus der Ladung mehr als doppelt so groĂ, wie unter normalen UmstĂ€nden. Der Ladungsberechnung sollte deswegen das erste Beispiel zugrunde gelegt werden.
Bei der Berechnung der Ladungskraft unter BerĂŒcksichtigung der Kippgefahr wird die LĂ€nge/Breite (bp) des VersandstĂŒckes in Relation zur Höhe (hp) gesetzt. Daraus ergibt sich der Kippfaktor. Er erhöht beim Kippen die Kraft, welche aus der Ladung entsteht.
Das Zahlenspiel rechts zeigt den Unterschied, wenn eine Europalette unter gleichen Bedingungen lÀngs oder quer zur Beschleunigungs-Richtung steht.
Ein Stauplan hilft hier, die Beurteilung der Situation und die Entscheidung, wie gestaut werden soll, zu erleichtern.
FL =1to x 9,81m/s2 x (0,8 â 0,80m/1,90m x 1,0g)
FL = 9,81kN x (0,8 â 0,42)
FL = 9,81kN x 0,38 = 3,728kN = 372,8daN
FL =1to x 9,81m/s2 x (0,8 â 1,20m/1,90m x 1,0g)
FL = 9,81kN x (0,8 â 0,63)
FL = 9,81kn x 0,17 = 1,668kN = 166,8daN
In der nĂ€chsten Folge wird das Thema Staupolster weiter ausgefĂŒhrt.
Ihr Sigurd Ehringer
Als Hersteller von StausĂ€cken ist uns die richtige Anwendung sehr wichtig. Nicht nur bei den Bildern fĂŒrs Marketing, sondern natĂŒrlich gerade im tĂ€glichen Einsatz beim Kunden.
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Rothschenk ist ein Hersteller von Ladungssicherung fĂŒr Ăberseecontainer. Im beschaulichen mittelfrĂ€nkischen Aub, entwickeln, testen und vertreiben wir eigene Ladungssicherungsmittel wie StausĂ€cke/Staupolster, Lashing RĂŒckhaltesysteme, Kantenschutzwinkel, Antirutschmatten, Zurrgurte und Fass-Sicherungen. Einen kleinen Einblick in unsere Produktwelt erhalten Sie in unserem Online Shop: [R] SHOP24.
Wir entwickeln fĂŒr unsere Kunden, zu denen auch GroĂkonzerne z.B. aus der Chemie-, GetrĂ€nke– und Automobilbranche gehören, indiviuelle Ladungssicherung. Daher sind wir es gewöhnt uns in unserer eigenen Forschungs- und Testabteilung neue Produkte und Lösungen einfallen zu lassen.
Wir stehen fĂŒr QualitĂ€t „Made in Germany„. Nicht nur bei der Entwicklung, sondern auch bei der Herstellung. Denn wir sind der einzige Hersteller fĂŒr Ladungssicherung mit einem eigenen Produktionsstandort in Deutschland. Echtes „Made in Germany“ eben.
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