Folge 21: Stausack Ladungssicherung – Teil 2

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Folge 21: Stausack Ladungssicherung – Teil 2

Aufgesteckter Schlauch mit Quick Connect Smart Ventil

Warum gibt es in den meisten FĂ€llen keine Probleme, obwohl kaum jemand die Mathematik bemĂŒht?

Das lÀsst sich anhand von Berechnungen nachweisen.

Unter der Voraussetzung dass, wie in Teil 1 beschrieben, keine handwerklichen Fehler gemacht werden.


Sigurd Ehringer - SeLogCon

Zum Autor:

In einer Reihe von FachbeitrÀgen aus der Praxis, zu Themen rund um den Container und LKW, erhalten Sie Profiwissen aus erster Hand.
Wie sichert man Ladung korrekt und was sind die Grundlagen der Ladungssicherung?

Erarbeitet und vorgestellt werden sie von Sigurd Ehringer, Inhaber von SE-LogCon:

  • VDI-zertifizierter Ausbilder fĂŒr Ladungssicherung
  • Fachbuch-Autor
  • 8 Jahre Projektmanager
  • 12 Jahre bei der Bundeswehr (Kompaniechef)
  • 20 Jahre Vertriebserfahrung
  • seit 1996 Berater/Ausbilder in der Logistik
  • 44 Jahre Ausbilder/Trainer in verschiedenen Bereichen

Folge 21: Stausack Ladungssicherung – Teil 2


Als Grundsatz gilt, die Sicherungskraft durch das Polster muss mindestens genauso groß sein, wie die Kraft, welche aus der Ladung entsteht, und die Ladung darf sich nicht bewegen.

Was wĂŒrden diese Fasspaletten wohl bei einem Rollwinkel von 37Âș tun?

Sie wĂŒrden natĂŒrlich rutschen oder kippen. Eine Rollperiode von bis zu 2-3mal pro Minute ist nicht ungewöhnlich.

Der Rollwinkel 38Âș wĂŒrde der maximalen Beschleunigung von 0,8g quer zur Fahrtrichtung entsprechen.


Nehmen wir als Beispiel den klassischen FĂŒnferblock aus Europaletten, wie er in Teil 1 beschrieben wurde.

Die Ladeeinheiten wiegen jeweils 900kg und sind 1,60m hoch. Die SeitenlÀnge der beiden Blöcke betrÀgt jeweils 2,40m.

Die Frage ist nun, wie groß muss das Staupolster sein, damit die Kraft aus der Ladung mit 80% PolsterflĂ€che kompensiert wird.

PolsterflÀche errechnen:

SeitenlÀnge:
2,40m x 0,8 = 1,92m

Höhe:
1,60m x 0,8 = 1,28m

LĂŒckenbreite:
0,34m

Die Breite der LĂŒcke zwischen den Ladeeinheiten ergibt sich aus der Innenbreite des Containers von 2,34m, abzĂŒglich der Palettenmaße 1,20m + 0,80m, also 0,34m.


Die Formel aus dem CTU-Code fĂŒr die wirksame FlĂ€che des Polsters lautet:


In der Formel ist sowohl die Breite (bDB) als auch die Höhe (hDB) und die LĂŒckenbreite (d) enthalten.

Um das jeweilige Ausgangsmaß ermitteln zu können, mĂŒssen die Elemente der Formel umgestellt werden.

Aus = (bDB – π · d/2) wird (bDB + π · d/2) und aus (hDB – π · d/2) wird (hDB + π · d/2).

Um bei dem beschriebenen Beispiel zu bleiben, ergeben sich die Fertigungsmaße fĂŒr das Polster aus folgender Berechnung:

LĂ€nge/Breite = (bDB + π · d/2) = 1,92m + 3,14 x 0,34/2) = 1,92m + 0,53m = 2,45m

Polsterhöhe = (hDB + π · d/2) = 1,28m + 3,14 x 0,34/2) = 1,28m + 0,53m = 1,81m.


Im nĂ€chsten Schritt ist die zulĂ€ssige Belastung des Polsters der Kraft aus der Ladung gegenĂŒber zu stellen. Es muss mindestens ein Gleichgewicht herrschen.

Der CTU-Code gibt fĂŒr die Polsterbelastung folgende Formel vor:


FDB = A · 10 · g · PB · SF [kN], wobei PB fĂŒr den zulĂ€ssigen Berstdruck des Polsters steht und SF fĂŒr den Sicherheitsfaktor von 0,75 bei Einwegstaupolstern.
Der Wert fĂŒr den Berstdruck muss beim Lieferanten erfragt werden.

Der Wert von PB = 0,55bar gilt fĂŒr ein Standard-Polster mit Level 1 und wird in meiner Berechnung reprĂ€sentativ verwendet


Mit den Werten aus dem vorstehenden Beispiel ergibt sich: FDB = 1,92 x 1,28 x 10 · 9,81m/s2 · 0,55 · 0,75 [kN] =67,77kN.

Die Kraft, welche dieses Polster einer Ladung entgegensetzen kann betrÀgt also 6.777daN.

Der weitere Schritt ist die Berechnung der Kraft, welche sich aus der Ladung ergibt.


Hier die Formeln aus dem CTU-Code fĂŒr eine gleitende/kippende Ladung. Es ist jedoch besonders zu beachten, dass das Gewicht in Tonnen und nicht wie
gewohnt in Kilogramm angegeben wird.


Die Werte aus dem Beispiel in die Berechnung eingesetzt ergibt folgendes:

FLadung = 2,7to x 9,81m/s2 x (0,8 – 0,3 x 0,75 x 0,2) [kN]
FLadung = 26,45 x (0,8 – 0,045) [kN]
FLadung = 26,45 x 0,755 = 19,97kN = 1.997daN

Die Sicherungskraft (6.777daN), welche sich aus dem Staupolster ergibt, ist also um das 3,3fache grĂ¶ĂŸer als die Kraft (1.997daN), welche sich aus der  Ladung ergibt.

Das bedeutet im Umkehrschluss, wenn die PolstergrĂ¶ĂŸe so gewĂ€hlt wird, dass die Ladung flĂ€chig gehalten wird, also weder kippen, rutschen, noch sich  drehen kann, ist die Sicherungskraft des Polsters im Regelfall immer ausreichend.

Ihr Sigurd Ehringer


Ladungssicherung Schulungen

InstructorOnline LaSi-Kurs - G&H GmbH Rothschenk


Bild FirmengebÀude Rothschenk
Eine Mitarbeiterin der G&H GmbH Rothschenk nÀht ein Gurtband an einen Stausack.

In eigener Sache:
Rothschenk. Das sind wir.

Rothschenk ist ein Hersteller von Ladungssicherung fĂŒr Überseecontainer. Im beschaulichen mittelfrĂ€nkischen Aub, entwickeln, testen und vertreiben wir eigene Ladungssicherungsmittel wie StausĂ€cke/Staupolster, Lashing RĂŒckhaltesysteme, Kantenschutzwinkel, Antirutschmatten, Zurrgurte und Fass-Sicherungen. Einen kleinen Einblick in unsere Produktwelt erhalten Sie in unserem Online Shop: [R] SHOP24.

Wir entwickeln fĂŒr unsere Kunden, zu denen auch Großkonzerne z.B. aus der Chemie-, GetrĂ€nke– und Automobilbranche gehören, indiviuelle Ladungssicherung. Daher sind wir es gewöhnt uns in unserer eigenen Forschungs- und Testabteilung neue Produkte und Lösungen einfallen zu lassen.

Wir stehen fĂŒr QualitĂ€t „Made in Germany„. Nicht nur bei der Entwicklung, sondern auch bei der Herstellung. Denn wir sind der einzige Hersteller fĂŒr Ladungssicherung mit einem eigenen Produktionsstandort in Deutschland. Echtes „Made in Germany“ eben.


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Wir antworten natĂŒrlich zĂŒgig und professionell. Ihr Rothschenk Team.


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